G!LT WIKI Demokratie-Werkzeuge: Unterschied zwischen den Versionen

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Die technischen Voraussetzungen für solche Abstimmungen werden im Kapitel online-Tools beschrieben.
 
Die technischen Voraussetzungen für solche Abstimmungen werden im Kapitel online-Tools beschrieben.
  
== Sytemische Abstimmungen ==
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=== Sytemische Abstimmungen ===
siehe dazu: [[Systemische_Abstimmungen|systemische Abstimmungen]].
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Die Methodik [[Systemische_Abstimmungen|systemischer Abstimmungen]] wird dort beschrieben.
  
== Personenwahl wichtiger Funktionen ==
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=== Personenwahl wichtiger Funktionen ===
siehe dazu: Venezianische Wahl.
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Für die Wahl von Vertretern einer Gruppe bedient sich die Offene Demokratie der Venezianischen Wahl.

Version vom 27. April 2022, 15:36 Uhr

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Definition
Geschichte
Methodik
Venezianische Wahl
Systemische Abstimmungen
Demokratie-Werkzeuge
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G!LT die Partei

Kollektive Intelligenz

Da die Offene Demokratie Gruppenintelligenz in Bürgerparlamenten bündelt, enstehen Erkenntnisse und Lösungen, die ein echt repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung erzeugt, was automatisch mehr gesellschaftlichen Nutzen und Glaubwürdigkeit und letztlich auch eine breitere demokratische Akzeptanz zur Folge hat, als die heutigen Parteienentscheidungen jemals errreichen könnten.

Denn einzelne Personen, ja nicht einmal eine elitäre Gruppe waren und werden jemals in der Lage sein, genug Sichtweisen zu schaffen, die koplexe Probleme ganzheitlich beschreiben. Wenn selbst unsere hellsten Köpfe zu ein und dem selben Thema uneins sind, wie soll dann erst recht ein einzelner Politiker solche Systeme korrekt erkennen können. Derzeit bedienen sie sich - sofern sie nicht unreflektierte einfach nur Parteimeinung vertreten - eines Expertenteams, das zwar über ausreichend Kompetenz und Information, aber erst recht nicht einmal annähernd alle Ansichten im Auge behalten, die aber für eine Lösung mit optimalem Nutzen und geringstem Widerstand nötig sind.

Selbst die klügsten Köpfe unserer Zeit könnten heute schon mit modernen, längst zur Verfügung stehenden Kommunikations-Werkzeugen und kollektiver Vernunft deutlich nützlichere Ergebnisse in deutlich kürzerer Zeit liefern. Mit keiner anderen Methode kann man so viele Aufgaben parallel erledigen als in arbeitsteiligen Prozessen kollektiver Gruppen.

Kollektive Entscheidungsprozesse verhindern die zunehmende Zentralisierung und Privatisierung unseres Wissens und der Wissenschaften. Wissen muss Allgemeingut bleiben.

Kollektive Prozesse reduzieren auch die emotionale Komponente, die vernünftigen Entscheidungen nicht selten im Wege stehen. Parteien stehen permanent im Wahlkampf und nehmen grundsätzlich entgegengesetze Positionen ein, die dann micht viel Aufwand verteidigt werden, auch wenn diese für uns Bürger gar keinen Nutzen haben.

Hindernisse werden bei Entscheidungsfindungen Vieler aufgrund ihrer manigfaltigen Blickwinkel schon frühzeitig behandelt und tauchen nicht erst im folgenden Umsetzungsprozess auf.

Schwarmintelligenz im Tierreich

Alle Tiere, die einer strengen hierarchischen Rangordnung unterworfen sind, die mit Kämpfen bis zum Tod führen, sind ganz allgemein für ihr aggressives Verhalten bekannt. Ich denke da so an jagende Rudeltiere und Katzen. Wenn sie nicht überhaupt einzeln leben, so bewegen sie sich doch eher in ganz, ganz kleinen Gruppen.

Betrachten wir hingegen jene Tiere, die in großer Zahl zusammen leben, so ebbt diese Gewalt und jede Rangordnung deutlich ab.

Riesige Schwärme haben scheinbar überhaupt keine Führer mehr nötig. Sagenhaft grosse Schwärme von Fischen oder Vögel bewegen sich mit hoher Geschwindigkeit ohne je etwas von niedergeschrieben Gesetze gehört zu haben. Sie folgen keinem Führer. Sie achten nur auf ihre unmittelbare Umgebung und reagieren jeder für sich vernünftig, logisch und hoch effektiv. Als Schwarm weichen sie jedem Hindernis, jedem Jäger elegant aus und schützenm so sich und alle anderen ohne auch nur einen Einzelnen zu gefährden.

Früher lebten wir Menschen ebenfalls in kleinen Gruppen und mussten unser Leben gegen wilde Tiere und andere Gruppen, die zu faul waren, um selber zu arbeiten und sich zu versorgen, verteidigen. Da hat sich eine Rangordnung wie bei den erst genannten aggressiven wilden Tieren offensichtlich als die erfolgreichste durchgesetzt.

Doch heute leben wir in sagenhaften „Schwärmen“ bishin zu Metropolen vieler millionen . Solche massenhaften Ansammlungen toleriren die Gewalt Einzelner gar nicht mehr. Die Gewalt, dei Macht Einzelner hat in einer modernen menschlichen Gesellschaft keinen Nutzen mehr für die Gemeinschaft.

Schwarmintelligenzbeweis beim Menschen

Wir Menschen haben im Laufe vieler Generationen ebenfalls gelernt ohne individuelle Gewalt überleben zu können.

Aber kann der Mensch ebenfalls kollektiv richtige Entscheidungen zu treffen, so wie Vogel- und Fischschwärme das zustande bringen? Ohne Befehle, ohne jede Hierarchie? Nur aufgrund von einer Handvoll einfacher Regeln?

Das Experiment

Im Jahre 1991 wurde diese These bewiesen. Loren Carpenter veranstaltete in Las Vegas das „Experiment SIGGRAPH":

Alle Teilnehmer erhielten kleine Tafeln, die auf der einen Seite rot, auf der anderen grün gefärbt waren. Sie wurden nun aufgefordert, die Tafeln mit einer Farbe nach vorne zu richten, wo eine Kamera die Farben erkannte und mittels Computer ausgewertet wurden. Carpenter teilte dann den Raum und liess die beiden Hälften „Pong“ spielen. Ein Spiel, das ein wenig Geschicklichkeit und etwas Strategie verlangt. Nach nur wenigen Minuten war die riesige Menge in der Lage, ohne jede Kommunikation untereinander eine Partie an den Tag zu legen, die jeder einzeln auf Anhieb sicher nicht so fehlerfrei so hinbekommen hätte.

Doch das war eine kognitiv nicht sehr anspruchsvolle, sehr einfache Entscheidung, wie sieht es mit einer komplexeren Aufgabe aus?

Daher wurden die Teilnehmer aufgefordert vorgegebene Ziffern als Gemeinschaft zu gestalten. Nach wenigen Sekunden war die Ziffer klar abgebildet.

Aber damit nicht genug, wurde ihnen als Finale ein Flugsimulator ohne jede Erklärung plötzlich vorgesetzt. Und auch dieses Flugzeug ist nicht abgestürzt!

Harley Davidson

In ihrem Vortrag „Unmögliches möglich machen“ erzählt Vera F. Birkenbihl von fer Firma "Harley Davidson", dem legendären Motorrad-Hersteller, dessen Marke erst richtig bekannt wurde, nachdem die Firma eigentlich schon Bankrott war. Da übernehm die Belegschaft das Ruder und machte daraus ein florierendes Unternehmen.

Damit ist zumindest sicher, dass wir sogar ohne jede Kommunikation untereinander zu schwarmintelligentem Verhalten fähig sind, wenn wir nur das gemeinsame Ziel und ein paar Regeln kennen. Sogar so komplexe Vorgänge wie ein Flugsimulator lassen sich damit steuern!

Jedoch hat ein späterer Versuch das Experiment von SIGGRAPH mit einer kleineren Menge an Mitspielern deutlich schwächere Ergebnisse geliefert, was die These zulässt, dass mit zunehmender Teilnehmerzahl das Ergebis positiv beeinflusst wird.

Was wäre aus den Trümmern von Wien geworden, wenn die Generation meiner Grosseltern auf Anweisungen der Herrschaften gewartet hätte, die ja den ersten und zweiten Weltkrieg erst verursacht haben?

Daher ist es sicher, dass wir im Kollektiv mit moderner Kommunikation und guter Information im Diskurs auch politisch oder gesellschaftlich komplexe Probleme lösen können, die deutlich bessere Ergebnisse liefern, als sie unsere aktuellen Politiker hervorbringen.

Strukturierte Debatten

Das mächtigste Werkzeug der Demokratie ist der Diskurs.

Politik ohne Diskurs nennt man Diktatur.

Dürfen am politischen Diskurs nur einige Wenige teilnehmen, so nennt man das eine Oligarchie oder repräsentative Demokratie.

Aus Gesprächen, an denen nicht alle Vertreter aller Ansichten aktiv teilnehmen können, wird nur eine Entscheidung entstehen, die im besten Fall zufällig allen nützt, immer aber denen, die daran teil nehmen durften.

Demokratie setzt den Diskurs aller Ansichten aller Beteiligten am Resultat voraus.

Doch ohne jede Gesprächsstruktur und -führung verlieren sich so Viele rasch in Details oder versteifen sich irgendwann bei Konflikten Gegenpositionen.

Interessanterweise kommt es dabei gar nicht auf die Menge der Teilnehmer an, denn das passiert schon bei nur zwei Teilnehmern mit entgegengesetzten Ansichten.

Gibt es sogar mehrere parallele Konzepte gibt, wird es um so schwieriger, zeitnah einen Konsens zu finden, also Lösungen, die für alle akzeptabel sind.

Daher ist ein straff geführter Diskurs von einem gut ausgebildeten Moderator (der nach wissenschaftlichen Kriterien, die international anerkannt und getestet sind) abhängig, der auf ausgewogene Wortmeldungen aller Teilnehmer die gesamte Diskussion auf ihren Konsens hinführt, der für alle den wenigsten Widerstand bietet.

Derart strukturierte Debatten münden fast immer in einen Konsens, der dann noch durch eine systemische Abstimmung aller Betroffenen überprüft werden kann.

Methodik strukturierter Debatten

In einer strukturierten Debatte werden vordringlich sämtliche Überlegungen zu einer Sachfrage ermittelt.

Kriterien werden, wenn möglich, gar nicht vorgegeben, sondern sollen während der Debatte (neu) entwickelt werden. Eventuell startet man dafür vor der Debatte eine eigene strukturierte Debatte, die alle Kriterien und Regeln festlegt.

Die Eckpunkte einer strukturierten Debatte sind hier beispielhaft aufgelistet: ⦁ Titel und Beschreibung der Debatte müssen eine neutrale Darlegung des Vorschlags und des Zwecks kurz und einfach erklären. ⦁ Es gibt Thesen, die den Titel unterstützen, diese nennt man "PRO" und solche, die als Gegenargument dienen: "CON". ⦁ Als Argument gilt immer nur genau eine These, mehrere Thesen müssen verteilt abgehandelt werden. ⦁ Nur kurze, verständliche und zwingend sachliche Argumente gelten. ⦁ Der Fokus richtet sich so gut es geht immer nur auf das wichtigste Argument. ⦁ Die vollständige Sicht soll sich erst dynamisch aus der Debatte ergeben. ⦁ Am Ende der vorgesehen Zeit wir die Debatte geschlossen und mit einer internen systemischen Abstimmung entschieden.

GILT verwendet derzeit für strukturierte Debatten ein kostenloses Onlinetool namens KIALO

demokratische Abstimmungen

Gespräche, die nicht bloss in persönlicher Erkenntnis münden, sondern für alle nützliche Entscheidungen erzeugen sollen, müssen auch diverse Abstimmung aller Betroffenen enthalten.

Abstimmungen sind keineswegs grundsätzlich demopkratische Vorgänge. 

Wenn eine Minderheit über Regeln oder gar Gesetze abstimmt, die nicht (nur) für sich, sondern vor allem für "andere" aufstellt (und nicht selten sogar sich selbst daraus ausnimmt), so ist das keine demokratische Abstimmung. Genau das aber macht unsere Regierung.

Eine Regierung, die sich in einer repräsnmtativen Demoklratie darauf beruft, dass sie ja zuvor demokratisch als Volksvertretung gewählt wurde.

Eine Wahl jedoch, bei der die selbe Gruppe vorherbestimmt, über wen alle anderen abstimmen dürfen, entspricht nicht demokratischen Grundsätzen. Denn wenn ich nur die freie Wahl zwischen Parteien habe, die ich alle ablehne, so bleibt mir nur noch die Wahl des geringsten Übels.

Darf ich dazu nicht einmal nein sagen, so ist das auch keine freie, weil ich ja zu einer Entscheidung gezwungen werde.

Demokratische Entscheidungen müssen ohne jeden Zwang eine echte Wahl ermöglichen, wo ich etwas wählen kann, das ich auch haben möchte. Und ablehnen, was ich nicht haben möchte.

Jeder demokratische Prozess verlangt nach echten, demokratischen und freien Abstimmungen.

Offendemokratische Abstimmungen

haben folgende Struktur:

- Die möglichst beste Information um die Argumente (auf dem zu erwartetem kognitiven Niveau der Gruppe) muss zuvor bereit gestellt zu werden.

- Keine Abstimmung darf ohne vorherige Diskussion statt finden. (Es sei denn gelegentliche "Stimmungs-Feststellungen", aus denen jedoch keine Entscheidungen oder gar Handlungen entstehen dürfen.) Je wichtiger Entscheidungen werden um so wichtiger werden dafür strukturierten Debatten.

- Jede Abstimmung erfragt in der Regel erst die jeweiligen Argumente zu jeder einzelnen Haupt-These der vorausgegangenen Diskussion.

- Nur wer jedes dieser Argumente bewertet hat, erhält endgültiges Stimmrecht.

- Zuletzt erfolgt die Abstimmung zum eigentlichen Thema der Diskussion.

Demokratie-Tools

Die technischen Voraussetzungen für solche Abstimmungen werden im Kapitel online-Tools beschrieben.

Sytemische Abstimmungen

Die Methodik systemischer Abstimmungen wird dort beschrieben.

Personenwahl wichtiger Funktionen

Für die Wahl von Vertretern einer Gruppe bedient sich die Offene Demokratie der Venezianischen Wahl.